Gefühle sind eine Sache des Herzens, der Seele. Genau genommen sind die Gefühle im Unterbewusstsein daheim. Und weil das Bewusstsein und das Unterbewusstsein ganz unterschiedliche Aufgaben haben, haben sie auch Probleme, miteinander zu kommunizieren. Das Bewusstsein kann mit Gefühlen nichts anfangen. Viele Menschen haben Mühe, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse im Alltag wahrzunehmen. Daher möchte ich dir gerne etwas zeigen:
Schliess mal deine Augen und atme ein paar Mal tief ein und aus…
Und dann frage dich:
Wie fühlt sich Freude an? Woher weisst du, dass du dich freust?
Wie fühlt sich Trauer an? Woher weisst du, dass du traurig bist?
Wie fühlt sich Wut an? Woher weisst du, dass du wütend bist?
Wie fühlt sich Angst an? Woher weisst du, dass du Angst hast?
Die Antworten sind von Mensch zu Mensch individuell. Aber eines haben sie alle gemeinsam: Gefühle sind eine körperliche Wahrnehmung. Es wird weit und warm im Herzen, es kribbelt oder es drückt auf der Brust, es zieht sich zusammen im Bauch, man kann schlecht atmen, es wird eng im Hals, man kriegt Gänsehaut. Das sind geläufige Antworten auf die Fragen oben. Grundsätzlich gilt: Weite und Wärme ist gut, bedeutet Ja, Enge und Druck hingegen bedeutet Nein, mahnen zur Vorsicht. Und das wiederum zeigt: Körper, Geist und Seele sind untrennbar miteinander verbunden. Sie bilden eine Einheit.
Wenn du also Mühe hast, dich und deine Bedürfnisse selbst wahrzunehmen, dann übe dich in Achtsamkeit. Spüre deinen Körper. Dein Körper ist dein Kompass und er lügt nie. Vertraue ihm. Auf diese Weise kannst du dich selbst wieder mit deinem Innern verbinden. Wenn du nicht auf diese Sprache hörst, gerät das System aus dem Gleichgewicht und es entsteht ein Nährboden für Krankheiten. Wie bereits der römische Dichter Juvenal erkannte: „In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist.“ Umgekehrt bedeutet das, dass, wenn der Geist nicht in Ordnung ist, der Körper nicht heilen kann.
Übrigens: Dein Körperkompass funktioniert auch beim Treffen von Entscheidungen.